Jeder kann was

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Ziel war es, persönliche Stärken, Fähigkeiten und Begabungen der Schülerinnen und Schüler ergründen, um diese individuellen Stärken und Begabungen der Schülerinnen und Schüler dann unter dem Motto „Jeder kann was“ den beteiligten Unternehmen bedarfsgerecht in Form eines Praktikums anzubieten.

Üblicherweise wird ein Praktikumsplatz durch Kontakte im Bekannten- und Freundeskreis vermittelt. Es ruft jemand an, der jemand kennt um für ein Kind ein Platz zu besorgen. Dann legen alle los und sind frustriert, da der Unternehmer und der Schüler andere Vorstellungen hatten.

Dies soll so bei uns nicht sein. Das Pilotprojekt “Jeder kann was“ hat bestimmte Faktoren, mit denen es zum Erfolg geführt werden soll und die Idee so besonders macht.

Das Projekt hat zum einen den Hintergrund, dass die persönlichen Stärken / Begabungen der Kinder im optimalen Falle bekannt sind. Mit diesem Gepäck im Rucksack soll die „Vermittlung“ zu einer Unternehmung entstehen, die gerne bereit ist, diesem Schüler den Beruf näherzubringen, der dann seiner Begabung entspricht.

Das „Näherbringen“ erfordert aber die Bereitschaft der Unternehmung, den Schülern den Beruf kurz vorzustellen und zu erläutern, was genau unter diesem Beruf zu entstehen ist. So wird es für den Schüler bereits in diesem Moment konkreter und ggf. kann ein angedachter erster Wunsch zu einem Praktikumsplatz aufgrund falscher Vorstellungen noch revidiert werden.

Dies habe ich bei uns konkret erlebt, als eine Schülerin ein Praktikum bei einem Rechtsanwalt machen wollte. Ihre Vorstellung (schwarze Robe, Gerichtsverhandlung mit Richter, Verhandlung eines Strafprozesses mit Zuschauern im Saal etc.) entsprach nicht der Wirklichkeit unserer steuerlich motivierten Rechtsanwaltstätigkeit (Gesellschaftsrecht, Handelsrecht, Finanz- und Steuerrecht, Mahnwesen für Mandanten etc., keine Verfahren im Gerichtssaal). Das Gespräch vorher war dahingehend zielführend, dass für die Schülerin klar wurde, dass sie bei uns falsch gewesen wäre.

Durch das Projekt „Jeder kann was“ soll gewährleistet werden, dass die Jugendlichen daher nicht wie ansonsten aus der Not heraus üblicherweise ihr Praktikum an der Dönerbude oder im Handyladen in Ihrem nahen Umfeld absolvieren, sondern in einer Unternehmung, die die Talente, Fähigkeiten und Begabungen des Jugendlichen fördern und entwickeln soll, um ggf. später eine Ausbildung in diesem Beruf beginnen zu können.