Der Biberbau ist bereits seit 2008 im Wiesbadener Stadtteil Biebrich aktiv und wird mit mehr als 14.000 Besuchern jährlich rege von Wiesbadener Familien frequentiert. Der 5000m2 große solidarische, naturnahe Aktiv- und Lernspielplatz hat an vier Tagen in der Woche kostenlos für die Allgemeinheit geöffnet.
Im Stadtteil Biebrich sind etwa 17% der Bevölkerung mit Bezug von SGB II Leistungen im Stadtteilprofil von 2018 verzeichnet. 43% werden als Personen mit Migrationshintergrund geführt und in 19% der Haushalte sind ein oder mehrere Kinder gemeldet.
Mit den oben dargestellten Werten kann eine Bedarfslage für den Stadtteil ermittelt werden, welcher der Biberbau – Lernen durch Tun verantwortungsvoll begegnet. Als Einrichtung, die durch die UNESCO für Nachhaltigkeit ausgezeichnet und bezüglich BNE vom Land Hessen zertifiziert wurde, ist der Biberbau bis weit über die Stadtteilgrenzen aktiv und begleitet jährlich mehr als 1.200 Kinder in pädagogischen Lernprogrammen.
Der Biberbau zeichnet sich insbesondere durch seine Vielfältigkeit und Niederschwelligkeit der angebotenen Projekte aus. Die Angebote tragen den gesellschaftlichen Bedarfen Rechnung. Von der Grundschulkinderbetreuung, Hausaufgabenhilfe, Geburtstagsfeiern pädagogischen Lerngruppen und Fortbildungen bis hin zur Raumgebung für die Leistung gemeinnütziger Arbeit wird ein breites Angebot bereitgestellt.
Ein lokales Angebote kann jedoch nie alle in Frage kommenden Kinder- und Jugendlichen erreichen. Aus diesem Grund plant der Biberbau das Projekt: StraßenBiber. Im Rahmen dieser einjährigen Projektarbeit möchte die Einrichtung sich noch mehr im Zentrum des Stadtteils einbringen.
Geplant ist ein wöchentliches pädagogisches Angebot auf dem Ulrich-Weinert-Platz an der Waldstraße in Biebrich. Durch eine Honorarkraft wird ein wechselndes niederschwelliges Angebot vor Ort kostenlos bereitgestellt. Hier wird es Kindern, Eltern und jungen Erwachsenen möglich sein, sich auszutauschen, der Kreativität freien Lauf zu lassen und beispielsweise Reparaturen / Wartungsarbeiten am eigenen Fahrrad durchzuführen. Für die gemeinsame Arbeit stehen jeweils 3-4 Stunden pro Woche zur Verfügung.
Die Workshops sollen sich weitestgehend den Wünschen der Klienten anpassen und die Teilnahme ist kostenlos ohne vorherige Anmeldung jederzeit möglich. Das Angebot wird für den Zeitraum von April – September geplant. Von Oktober bis März ist eine Verlegung in die Räumlichkeiten des Biberbau geplant, um die „StraßenBiber“ durch das „RepairCafe ́“ zu ergänzen.
Für den angepeilten Einsatzzeitraum werden Geldmittel in Höhe von 4.000€ benötigt. Diese decken die Personalkosten so wie die Materialkosten. Die Infrastruktur im Sinne von Zelt, Tische, Werkzeug und im Winter einen Bauwagen, stellt der Biberbau e.V. kostenlos zur Verfügung. Das Projekt wird engmaschig vom hauptamtlichen Team des Biberbau unterstützt und begleitet.
Ziel des Projektes ist es, einer Stigmatisierung und Ausgrenzung von Jugendlichen/Kindern zu begegnen, um deren negativen Folgen zu verringern oder zu verhindern. Das lebensfeldnahe und soziale Angebot soll die Integration und Lebensraumidentifikation fördern und den öffentlichen Raum durch positive Lebensbedingungen bereichern.
Das errichten eines RepairCafe ́s soll die Wertschätzung von Verbrauchsgütern steigen und einen nachhaltig und umweltfreundlichen Umgang mit Ihnen aufzeigen.
Als Langzeitziel ist ein eigenständiges Angebot in Selbstverwaltung von Menschen aus Biebrich für Menschen in Biebrich geplant. Dieses soll jedoch dauerhaft von der Kooperation mit Forum Waldstraße, Martinskirchengemeinde und dem Biberbau profitieren.